Am Tag der offenen Tür haben uns einige Gäste gefragt, wie viele Eier unsere drei Hühner so legen. Naja, haben wir geantwortet, eigentlich legen sie ungefähr jeden zweiten Tag ein Ei. Eigentlich. Momentan legt allerdings nur Fräulein Schmitz. Schuld daran ist der Winter – und damit die Mauser.

Wenn die Tage kürzer werden, es also deutlich mehr als 10 dunkle Stunden am Tag gibt (wir sind momentan bei etwa 16 Dunkelstunden), gibt das den Hühnern über ein Hormon den Startschuss, sich für den Winter zu wappnen. Alte, zum Teil brüchige Federn werden abgestoßen und die Bildung eines neuen, wärmenden Federkleids beginnt. Diese Neubildung der Federn ist für die Tiere sehr anstrengend. Gleichzeitig auch noch Eier zu produzieren ist dann nicht zu schaffen. Das leuchtet ein, wenn man bedenkt, dass Hühner in dieser Mauserzeit dann außer dem eigenen Stoffwechsel für Energie, Zell- und Federerneuerung auch noch ein Ei zustande bringen sollen – und das am besten täglich!

Die neuen Federn sind immer von einer Schutzmembran umgeben, die sich ablöst, sobald die Feder fertig ausgebildet ist. Im Stall findet man dann kleine Häufchen sehr feinen, staubigen Materials im Stroh, die zeigen, dass der Federaustausch bald abgeschlossen ist. Insgesamt dauert die Mauser vier bis sechs Wochen.
Deswegen sieht Gudrun also momentan ein bisschen gerupft aus und Mücke hat einen ganz blassen Kamm und helle Kehllappen.
Nur unser kleines Fräulein Schmitz legt fleißig weiter, ihr Federkleid ist offenbar noch wärmend und wasserabweisend genug. Im nächsten Winter werden wir dann wohl auf ihre schönen, grünen Eier verzichten müssen.