a) Schöpfungsmythen über die Entstehung der Welt

Die Schöpfungsgeschichte in der christlichen Religion dürfte im allgemeinen hinlänglich bekannt sein, doch wie wird sie in anderen Völkern und Stämmen, aus anderen Zeiten in deren Mythen und Schriften überliefert? Fast ein jedes Volk hat andere Vorstellungen vom Anfang der Welt entwickelt, oft in Bezug auf klimatische Verhältnisse oder natürliche Gegebenheiten, und bei einigen sind doch manche Übereinstimmungen zu finden, unabhängig von der Zeit, in der die Mythen entstanden sind. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben soll hier ein kleiner Umriss gegeben werden, der sich von Europa und Afrika, über  Asien bis nach Amerika zieht.

Hinweis: Das Thema eignet sich gut für eine Recherche im Internet. Die Vielfalt der Vorstellungen vom Anfang der Welt regt auch die Freude an der Entwicklung einer eigenen Vorstellung an.b) Schöpfungsauftrag: Die Erde bebauen und bewahren.
Ausgehend von den beiden Schöpfungserzählungen in der hebräischen Bibel wird die Frage nach Leitlinien für den Umgang mit der Schöpfung behandelt. Die Grundthese dabei ist, dass nicht der Mensch das Ziel des Schöpfungshandelns ist, nicht der Mensch ist die Krone der Schöpfung, auf die alles zuläuft und der sich alles unterordnen muss. Der Zielpunkt der Schöpfung ist der Sabbat/Sonntag, der Ruhetag, der Tag der Erinnerung daran, dass Gott der Schöpfer und Vollender dieser Welt ist. Die herausgehobene Stellung des Menschen ist im Schöpfungsauftrag zu entdecken. Dieser Auftrag lautet: Über die Erde herrschen im Sinne von schützen, hegen und pflegen – oder in der anderen Formulierung: Die Erde bebauen und bewahren.
Hinweis: Bei diesem Thema lohnt sich ebenfalls eine Recherche im Internet nach den Lebensläufen und nach dem Wirken unterschiedlicher Persönlichkeiten: Ghandi, Mutter Theresa, Abbé Pierre, Franz von Assisi

c) Die Weltreligionen mit den Augen der Liebe gesehen

Hochachtung für eine Religion entsteht, wenn ich Menschen erlebe, die diese Religion aus ganzem Herzen leben und lieben. So wie ein Mensch nur im Blick des Liebenden wirklich schön wird, so wird auch eine Religion letztlich nicht in der Ätzlauge der Kritik, sondern nur mit den Augen eines Liebenden schön. Wer Religionen kennen lernen will, sollte sich also nicht zufrieden geben mit den Versatzstücken von Urteil und Vorurteil, womöglich aus einem unfriedlichen politischen Tagesgeschäft heraus. Wertschätzung und Hochachtung vor der fremden Religion entsteht nur, wenn man sich den anderen Religionen mit einem offenen, staunenden Herzen nähert. Was man dann erfährt?

Das ist die beeindruckende, fast kindliche Anhänglichkeit der Juden an ihre Tradition, die ihnen Identität spendet, ihre Liebe zum Geist der Glaubensväter und -mütter. Und da ist das beeindruckende Vertrauen von Muslimen in die „Rechtleitung“, die Führung eines Gottes, der alles in den Händen hält. Religionen als Schatz entdeckt nur, wer einmal die „Augen der Liebe“ schweifen lässt. (Klaus Hofmeister im WDR)

Hinweis: Die öffentlich-rechtlichen Sender WDR, SWR und br-alpha bieten sowohl Materialien also auch kleine Hörspiele und Filme an.

d) Überall glauben Menschen

Überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich intolerant gegenüber Andersgläubigen verhalten. Einige von ihnen glauben, dass ihre eigene Religion die einzig richtige ist! Dabei wissen die meisten von ihnen nicht einmal, wie Muslime beten, nach welchen Geboten Juden leben, oder wie Buddhisten den Weg zur Erlösung finden. So entstehen Vorurteile!  Tu etwas dagegen und informiere dich über die Weltreligionen!

Im Religionsunterricht erfährst du, wie die verschiedenen Religionen entstanden sind und wie die Menschen heute mit ihrem Glauben leben. Außerdem verraten wir dir, wie und warum sich die Religionen im Laufe der Zeit verändert haben

Du wirst sehen, wie sehr sich die Religionen voneinander unterscheiden – aber auch, welche Gemeinsamkeiten sie haben. Und davon gibt es eine ganze Menge! Denn letztlich stellen sich alle Menschen auf der Welt die gleichen Fragen: Woher komme ich? Warum lebe ich? Welchen Sinn hat mein Leben? Wohin gehe ich, wenn ich sterbe?

In ihrem Glauben finden sie eine Antwort darauf.
Ganz egal, welcher Religion sie angehören.

(Monika und Udo Tworuscha : Die Weltreligionen Kindern erklärt im SWR )

e) Grenzfragen menschlichen Lebens

Wo beginnt menschliches Leben und wo endet es? Welche bislang gültigen Grenzen der Verfügbarkeit von Leben gilt es zu bewahren, welche müssen neu ge- oder gar ‚erfunden‘ werden? Worin bestehen und auf welchen Fundamenten gründen unsere normativen Vorgaben für den Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben, mit Noch-Lebenden, aber bereits Sterbenden, und mit Toten? Drängender denn je, so scheint es dem unbefangenen Beobachter der öffentlichen Diskussionen rund um zumeist medizinisch dominierte Themen – wie z.B. Pränataldiagnostik, Stammzellenforschung, Hirntod-Definition und Transplantationsmedizin oder Sterbebegleitung versus Sterbehilfe -, sehen sich moderne Gesellschaften mit solchen Fragen konfrontiert, die an den Grundfesten des gesellschaftlichen Zusammenlebens rütteln.

f) Wann beginnt das menschliche Leben?

Die moderne Wissenschaft ist sich einig: Das Menschsein beginnt definitiv mit der Befruchtung – die Verschmelzung von Ei und Samenzelle. Dieser Fakt wird manchmal aus verschiedenen Gründen von manchen Seiten bezweifelt. Bewerte die folgenden Thesen nach pro und contra.

These a) Beginnt das Menschsein am 14.Tage mit der Bildung des Kopffortsatzes ?
These b) Beginnt das Menschsein mit der Geburt?
These c) Beginnt das Menschsein nach dem 3. Monat?
These d) Beginnt das Menschsein mit dem Vorhandensein des Gehirns?
These e) Beginnt das Menschsein mit der Nidation (Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut – etwa am 14. Tag)?
These f) Verläuft die Entwicklung des Menschen über mehrere Stufen? (Haeckelsche Evolutionslehre).

g) Fazit: Mensch von Anfang an

Fakt ist: Mit der Verschmelzung von menschlicher Ei- und Samenzelle beginnt die Lebensgeschichte eines Menschen, einer einmaligen, einzigartigen Person, deren menschliches Wesen sich zu keinem Zeitpunkt der Entwicklung ändern wird. In diesem Moment werden Geschlecht, Aussehen, z.B. Haarfarbe, Augenfarbe, Körpergröße, aber auch Begabungen, Charakter, ja selbst die wahrscheinliche Lebensdauer des Menschen festgelegt. Was sich ändert, ist das Erscheinungsbild, seine äußere Gestalt: Ein Erwachsener sieht anders aus als ein Säugling. Die erste Erscheinungsform des Menschen ist die befruchtete Eizelle. Sie unterscheidet sich – mit ihren artspezifischen 46 Chromosomen – eindeutig von jeder anderen Eizelle. Das heißt, diesen Menschen hat es vorher noch nie gegeben und wird es auch nie wieder geben. Er ist einmalig, einzigartig und somit etwas ganz Besonderes!

 

Günther Scholl und seine Religionsklasse im JG10