Der Erlös der „Kabarett an der IGP“ – Reihe kommt zum einen unserem Förderverein, zum anderen den Schülerinnen und Schülern der Grund- und weiterführenden Schule in Segundo Montes zu Gute. Die Schule hat 700 Schülerinnen und Schüler sowie 10 Lehrer. Es gibt Unterricht in Klassen mit bis zu 60 Schülern und Schichtbetrieb.

SegM_Schueler11980 begannen die Armen von El Salvador – organisiert in kirchlichen und gewerkschaftlichen Basis Gruppen- sich verstärkt gegen Armut und Unterdrückung durch wenige Reiche und Regierung zur Wehr zu setzen. Die Antwort war Verfolgung, Ermordung und das „Verschwinden lassen“ von Tausenden von Menschen, Gewerkschafter, Bauern, Geistlichen und Studenten durch „Sicherheitskräfte“ und die sogenannten „Todesschwadronen“, die hauptsächlich aus Angehörigen von Militär und Polizei zusammengesetzt waren. Des Weiteren wurden weite Teile des Landes, die von Aufständischen der FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundi Marti) beherrscht wurden, regelmäßig durch die Armee bombardiert. Betroffen davon war die Zivilbevölkerung in den Dörfern des Landes. Sie war es, die vor allem floh.

El Salvador – das kleinste Land Mittel-Amerikas hatte zu Zeiten des Bürgerkrieges etwa 6 Millionen Einwohner, hiervon waren 1,5 Millionen auf der Flucht. Im angrenzendem Honduras lebte ein Teil dieser Flüchtlinge in streng von der Armee bewachten Lagern , die sie nicht verlassen durften. Auch kam es zu zahlreichen Übergriffen der Soldaten, bei denen einige Menschen starben. Colomoncagua war eines dieser Flüchtlingslager. Diese Flüchtlinge kehrten Anfang 1990 in die Gegend ihrer alten – durch den „Bürgerkrieg“ zerstörten – Dörfer zurück, um dort eine neue Stadt aufzubauen: Segundo Montes, benannt nach dem Jesuitenpater, der am 10.11.89 zusammen mit fünf anderen Geistlichen und zwei Hausangestellten von Angehörigen der salvadorianischen Armee ermordet wurde. Natürlich war dieser neue Anfang mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Wieder wurden sie von der Armee drangsaliert und angegriffen.

In den letzten Jahren haben die Einwohner von Segundo Montes auch mit Hilfe von Menschen und Organisationen im Ausland, die sich mit ihnen solidarisierten, dort überlebt, gelebt, Schulen, ein Gesundheitszentrum, ein Rehabilitationszentrum, drei Senioren-Tagesstätten und ein Jugendzentrum gebaut. Doch immer noch gibt es hier viele Menschen, die sich eine medizinische Versorgung nicht leisten können, täglich dafür kämpfen müssen, dass sie satt werden und ihren Kindern keine Schulausbildung finanzieren können.

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Der Besuch des Gymnasiums in der Gemeinde Segundo Montes war in der Vergangenheit immer auf relativ wenige Schülerinnen und Schüler beschränkt, nämlich solche, die in irgendeiner Form von Dritten Hilfe bekamen, wie z.B. von Verwandten aus den USA.

 

„Beca“

ist das Stipendien Projekt für Schülerinnen und Schüler der Gemeinden des nördlichen Morazan/El Salvador vom „Instituto Nacional Segundo Montes“.

Von staatlicher Seite gibt es keine Stipendien. Im Gegenteil, die Investitionen im Erziehungsbereich sind im Vergleich mit allen anderen lateinamerikanischen Ländern die niedrigsten überhaupt: Sie liegen bei durchschnittlich 225 US $ jährlich pro Kind/Jugendlicher.
Die Anzahl der erfolgreichen Absolventen der 9. Klasse steigt jedoch jährlich an. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass der Besuch des Tercer Ciclo Basico (7. bis 9. Schuljahr) vom „Instituto“ ebenfalls systematisch gefördert wird. Danach gab es aber für viele kein Weiterkommen mehr auf das Gymnasium.
Eine erste Reaktion auf die beschriebene Entwicklung war eine individuelle Förderung von einzelnen Schülerinnen und Schülern aus der Gemeinde. Vor etwa zwei Jahren wurde mit einer systematischen Förderung mit Hilfe von Stipendien begonnen. Insgesamt handelte es sich um etwa 30 Schüler und Schülerinnen. Im folgenden Jahr konnte diese Zahl beträchtlich erhöht werden. Seit dem Jahr 2002 ist das Stipendienprogramm ein festes Projekt des neu errichteten Jugendzentrums Los Quebrachos. Gefördert werden inzwischen auch Schülerinnen und Schüler aus den unmittelbaren Nachbargemeinden aber auch aus anderen Dörfern und Weilern des nördlichen Kreises von Morazan. Dahinter steckt die Überlegung, dass die Nachbargemeinden zumeist über keinerlei Kontakten zu (ausländischen) Spenderorganisationen verfügen. Die Finanzierung der Stipendien in diesem Jahr wurde zum Teil durch Einzelspenden ermöglicht. Der überwiegende Teil stammt jedoch aus den Sammlungen der Sternsinger- Aktion in Deutschland. Für das Schuljahr ab Januar 2003 gibt es bereits 180 neue Stipendienanträge; außerdem müssen auch die letztjährigen 165 Stipendiaten weiterhin unterstützt werden.

Den Stipendiaten werden die folgenden Leistungen erstattet:

Schuluniform mit Schullogo, Trainingsanzug für den Sportunterricht, Taschenrechner, Fotos, Schulmaterialien, Stipendiums- und Bibliotheksausweis, Einschreibegebühren, monatliche Schulgebühren, Gebühr für Examen, Schulbücher, Erstattung des Schultransports, Graduierungsgebühren samt Fotos.

SegM_schuelertransport

Diese Kosten betragen jährlich zwischen 250 bis 300 US $ je nach der Höhe der Transportkosten.

Beca-Stipendien

Voraussetzung: Der künftige Stipendiat muss in einem Antrag nachweisen, dass die finanziellen Verhältnisse seiner Familie den Besuch des Gymnasiums nicht ermöglichen und dass sein Notendurchschnitt über 7 liegt (die Notenskala liegt zwischen 1 und 10 und 10 ist die beste Note).

Gewährung: Im Jahr 2000 wurde eine „Comision de Becas“ eingerichtet, die sich aus Elternvertretern zusammensetzt. Ihre Mitglieder wurden auf einer Vollversammlung von den Eltern aller Stipendiaten gewählt. Jeder Teilort oder Weiler, aus dem mehr als 5 SchülerInnen stammen, ist in der Kommission vertreten.
Verpflichtungen der Stipendiaten:

den Notendurchschnitt von “ 7″ halten,
Beendigung des kompletten Schuljahres,
bei selbst verschuldetem Abbruch des Studiums, komplette Rückzahlung der bisherigen Aufwendungen an das Jugendzentrum,
soweit möglich, ein soziales Engagement in der Heimatgemeinde.

Die Einhaltung dieser Verpflichtungen wird vom Jugendzentrum Los Quebrachos überprüft und auf dem Stipendiumsausweis eingetragen.

Unterkunft und Mittagessen für Externe: Für Schülerinnen und Schüler mit sehr weiten Anfahrtswegen besteht die Möglichkeit, in einem vom Jugendzentrum Los Quebrachos gemieteten Haus kostenlos zu übernachten. Sie müssen für ihre Mahlzeiten selbst aufkommen. Da der Unterricht normalerweise täglich bis 15.30 Uhr dauert, besteht vorerst ebenfalls nur für Schülerinnen und Schüler mit sehr weiten Anfahrtswegen die Möglichkeit für ein sehr kostengünstiges Mittagsessen bestehend aus den dortigen Grundnahrungsmitteln. Der Beitrag des Stipendiaten hat symbolischen Charakter und beträgt nur 1 Colon (etwa 15 Cents).